Freitag, 4. November 2005

mit Parketttreppen

Der zweite Beitrag heute schon - wer findet den ersten?? Schon wieder ein Preisrätsel, nur ist der Preis geringer, der Gewinner wird ganz profan einfach nur genannt.

Einen gewidmeten Beitrag gibt es nach wie vor für das Erraten meiner Idee, wofür denn die Domain piens.de gut sein soll.

Wird das hier eine Preisrätselseite? Solange die Beteiligung so gering bleibt - moment - mal zählen - hmmm - ja - genau Null Rateversuche bis jetzt - solange kann ich mir ja die schönsten und teuersten Preise ausdenken, ohne dass ich mich damit fast selbst in den Ruin treibe...
Gerade eben bin ich, eine halbe Stunde ungeplant Zeit übrig habend, durch einen Teil der Wilmersdorfer Straße gelaufen. Da, in dieser Gegend, fast am Karl-August-Platz, da bin ich nämlich aufgewachsen, und daher kenne ich die Gegend ein wenig. Aber wie hat sie sich verändert; heute ist dieser Teil, so von der Schiller- bis zur Haubachstraße, eigentlich fast ganz wie die Badstraße zwischen Gesundbrunnen und Pankstraße, nur etwas härter. Was daran liegen kann, dass ich um halb acht abends in der Wilmersdorfer war und meist am Mittag in der Badstraße bin. Aber die Stimmung, das Publikum, die Geschäfte - Wedding pur.

Und wie kenne ich die Wilmersdorfer?

Als ich ein kleiner Junge war, da gab es noch lange keine Fußgängerzone in der Wilmersdorfer. (Es gab sie in ganz Berlin lange nicht, so einen neumodischen Quatsch wollten wir hier nicht.) Stattdessen fuhr in der Mitte der Straße noch die Straßenbahn, daneben pro Richtung eine halbe Autospur, daneben zu den Geschäften ein schmaler Bürgersteig: Kleinsteinpflaster - Granitplatten - Kleinsteinpflaster. Mehr war da nicht - da musste alles durch, und im Winter vor Weihnachten, da wurde es wirklich sehr eng, besonders vor Hertie - ja, damals gab es das wunderbare Kaufhaus von Herrmann Tietz noch, mit Fischgrätparkett in den Verkaufsräumen, mit Parketttreppen, die beim steigen ganz außerordentlich knarrten, und sogar mit ersten Rolltreppen, damals noch mit kinderfingerbreiten Längsnuten, weshalb diese auch später ganz allgemein durch die noch heute üblichen feiner genuteten ersetzt wurden.

Und gegenüber von Hertie baute damals Quelle, und Neckermann war an der Ecke Kantstraße, wo jetzt unter Peek und Cloppenburg der Mediamarkt im Keller haust.

Woolworth gab es auch schon, aber ansonsten waren hauptsächlich grundsolide Fachgeschäfte in der Wilmersdorfer, und Baulücken, noch vom Krieg. Billig war fast nichts. Preiswert ja, aber billig - nein, hier nicht. Damals konnte ja auch Geiz noch nicht geil sein, weil geil noch ganz andere Bedeutungen hatte, ein geiler Trieb war beispielsweise das, was den Geranien im Keller wuchs, wenn jener zu warm und zu hell war, und den schnitt man dann im Frühjahr ab, wenn die Überwinterer wieder in die Balkonkästen kamen.

Ja, es war beschaulicher, auch in der Weihnachtshektik, weil man nämlich maximal hektisch oder eilig sein konnte, es gab noch keinen Stress, das Wort fehlte, und damit hatte auch der Zustand noch keine Chance auf dauerhafte Repräsentation. Was hätte auch der schönste Stress genutzt, wenn man nicht hinterher hätte darüber klagen können, ohne das richtige Wort.

Ohne das richtige Wort haben viele Dinge keine Raum zu geschehen. Wenn es nur ein paar dumme Jungs gibt, haben Jugendgangs, die Autos oder sogar Müllcontainer anzünden, keinen Raum. Erstaunlich, wie Worte und Bilder neue, bis dahin ungeahnte Räume schaffen, die mit Handlung gefüllt werden können. Wenn wir aber, globalisiert, bald alle Worte kennen, zumindest die spektakuläreren, und Handlung in die entstandenen Räume gefüllt haben, scheint auch eine Erschöpfung der Ressource Wort erahnbar zu werden, so dass nun erstmal alles langweiliger, weil schon lange benannt, wird, und Neues immer seltener.

Wie es ja auch keine neuen Einkaufscenter mehr geben kann. Es gibt sie ja schon, in vielfältigster Einfalt, alle irgendwie gleich, zufällige historische Unterschiede so weit herausgestellt, dass man sich selbst in Leipzig im Bahnhof fragen muss, in welcher Stadt man denn gerade ist, vor lauter Ähnlichkeit den Blick für die Unterschiede verlierend.

Während die Wilmersdorfer Straße um neunzehnhundertsechzig herum ganz einfach vollkommen unverwechselbar war, behaupte ich mal, nach dieser geschenkten halben Stunde zurück zum Parkplatz hinter Ullrich gekommen, Zille Ecke Gierkezeile. Von hier die Gierkezeile nach Norden sieht alles unverändert aus. Nur die Sprache der Passanten verstehe ich nicht mehr.

Mittwoch, 2. November 2005

von wegen Kurzweil.

Interessant. Tippst Du ein kleines 'a' in Google und klickst Du 'Auf gut Glück' - wo landest Du?

Sehen sie, DAS ist erfolgreiches Marketing.

Da man ja im Herbst reichlich Äpfel ernten kann, haben wir das im Sinne übertragen und es hat sich ein iBook in diese Windowsverseuchte Familie eingeschlichen. Es sieht da ja alles SOOO viel schöner aus <seufz> und - wenn man doch bloß keine Windows Rechner hätte - es geht alles wie von selber. Jetzt weiß ich sogar, dass in der Nachbarschaft jemand ein WLAN namens Katte betreibt. Und nach dem ersten Hochfahren registriert sich das kleine Weiße fast von allein, gerade dass man noch seine Zugangskennung und das Passwort eingeben muss - das war wirklich das einzige, alles andere weiß so ein scheinbar unschuldiges Teilchen selbst.

Nur drucken geht nicht. Also, wenn man den neuen Tintendrucker direkt mit USB anschließt, dann geht es natürlich. Aber wenn der Drucker am Windows PC hängt und im Netzwerk freigegeben ist, dann kann ich dem iBook - bisher - absolut nicht erklären, dass dieser schicke Windows Drucker ein iP4000 ist, verdammtnochmal!, immer trägt das Schneeweißchen mit endloser Geduld 'Postscriptdrucker' ein, und ich bin sicher, heimlich fügt es noch hinter vorgehaltenem Dock ein 'Ätsch' hinzu.

Aber sonst funktioniert alles ganz glatt. So glatt, dass es eigentlich recht langweilig sein könnte, wenn nicht soviel Neues zu erforschen wäre. Überhaupt das ganze System, und wie die vielen gleichen Dinge doch ganz anders heißen und aussehen können (besser natürlich), und das weite Feld einer durchdachten Scriptsprache, das noch viel Kurzweil verheißt.

Ganz anders das Wetter: jeden Tag der Gedanke, schnell noch einen Cappucino bei Segafredo vor der Tür im Freien genießen, sicher ist es die letzte Gelegenheit dieses Jahr - und immer kommt noch ein warmer Tag hinterher: von wegen Kurzweil.

Gerade dachte ich daran, die Domain piens.de zu registrieren. Ich schreibe es mal als Wettbewerb aus, wozu dies gut sein könnte; offenbar ist diese meine Idee wirklich innovativ, denn die Domain ist tatsächlich noch zu haben - aber was soll ich letztlich damit anfangen, auch wenn es erstmal ein Gag wäre.

Was meine ich? Wer es bis zum nächsten Beitrag richtig errät, dem widme ich diesen. Wenn das kein Anreiz ist! Und wenn es niemand errät, dann demonstriere ich es vielleicht sogar doch noch...

Dienstag, 1. November 2005

Seit siebzig Minuten ist jetzt schon November

Immerschnellerrinntdiezeitundichhechleihrhierhinterher,
so scheint es mir jedenfalls.

Seit siebzig Minuten ist jetzt schon November.

Ich mag es garnicht, wenn ich mir ein Buch kaufe, weil ich es lesen will, und drei Tage später feststelle, dass es noch immer in Folie eingeschweißt ist.

Halloween war gestern. Da diese Tradition nicht aus dem selben Kulturkreis stammt wie ich, habe ich gar keine innere Haltung dazu. Die äußere ist neuerdings bestimmt durch irgendeine ekligklebrige grüne Masse, die irgenwelche ekligklebrigen grünen Leute über unsere Klingelknöpfe am Hauseingang gekleckert haben igitt wie komisch hahaha.

Erheblich gruseliger finde ich, dass es jetzt wieder so früh dunkel wird. Schnürlregen auf nassem Glitschlaub wird erahnbar, egal wie golden es gerade noch oktobert.

Oder sogar Schneematsch.

Wird es nun künftig wärmer hierzulande, oder kälter, weil der Golfstrom sich ein paar Jahrtausende ausruht? Oder hebt sich das beides perfekt gegenseitig auf, so dass die Dummschlauen aus ihren Geländewagen rufen können, was habt ihr euch denn so aufgeregt, garnichts ist passiert!

Wird es künftig wärmer, hätte man längst in Grönland Grundbesitz erworben haben sollen.

Wird es kälter, dann in Spanien.

Bleibt es, wie es ist, dann einen Geländewagen, um wenigstens mit hinausrufen zu können.

Freitag, 21. Oktober 2005

doppelt hält besser

Gern erzähle ich vom Gesundbrunnen.

Erstens, weil ich da meist in der Mittagspause bin, für dies und jenes, einkaufen (Backhausvollkornbrot gibt es hier, kaum zu glauben), essen (1A Currywurst am Stand neben den Taxis oder Leberkäs von glücklichen Hesterbergschweinen, in der Semmel und mit Senf), naschen (italienisches Eiscaféeis oder getrocknete Mango in Schokolade von Hussel), Bücher und Zeitschriften bei Thalia anschauen, die neuesten Angebote bei Real und Aldi studieren, schwätzen, zum Beispiel bei einem Cappucino bei Segafredo, manchmal zum Friseur Ryf gehen, und natürlich den langsamen Fortschritt der Monsterbaustelle verfolgen, jetzt wird der Fussballfeldgroße Deckel über dem Bahnhof bereits für eine Verkehrsumleitung genutzt - die traun sich was, dachte ich mir unwillkürlich, dass das hält!

Zweitens, weil ich ja mal hier gewohnt habe - lang ists her, muss etwa von '78 bis '85 gewesen sein - ganz in der Nähe, in der Pankstraße 46, v2r. Damals gab es tatsächlich so etwas wie 'Wohnungsnot' in Berlin (West), jedenfalls für Studenten, kaum ein Makler fand sich überhaupt bereit, Wohnungen zu vermitteln, diese Preisklasse lohnte sich einfach nicht. Nur ein Büro gab es, (wie hieß es doch gleich?), da durften sich Studenten in die Warteliste eintragen (gegen eine kleine Gebühr natürlich) und dann alle drei Tage anrufen und fragen, was denn Neues da wäre. Und tatsächlich, da kamen Angebote, anfangs völlig unzumutbar, aber je länger man wartete, desto besser wurden die Wohnungen. So gelangten wir in den Wedding, genau an die Stelle der Pankstraße, an der die Feuerwehrautos immer ihre Martinshörner einschalteten, um Ecke Badstraße glatt über die Kreuzung zu kommen.

Ja, so bin ich dem Wedding in der Umgebung des Gesundbrunnens also mindestens doppelt verbunden, und doppelt hält ja bekanntlich besser.

-wj

Sonntag, 16. Oktober 2005

...

Nein. Heute nicht.

:-P

Samstag, 15. Oktober 2005

Harte Arbeit

Meine Güte, dieser Nichtstuntag hatte es ja in sich! Nachwirkungen über zwei Wochen hinweg! Na ja, meine Ausrede für mich war eben, dass ich ja Urlaub habe, und im Weblog schreiben ist harte Arbeit, aber das war ja ein wesentlicher Grund, überhaupt zu schreiben, nämlich herauszufinden, wie das ist, das Bloggen.

Also, Herausfund eins: Bloggen ist harte Arbeit.

Was noch:

Herbst.
Nun ist der Herbst angekommen. Die Wildgänse schreiben Ihre flüchtigen Runen in den Himmel und rufen herunter, dass auch jeder sie bemerke. Erstaunlich, wie mich dieser Ruf im Inneren trifft, wie im Herbst ein seelisches Seufzen still antwortet, im Frühling aber ein erleichtert frohes "Ahh, da sind sie ja wieder" den Tag aufhellt. Nun, der Frühling ist hierzulande noch ein halbes Jahr hin, jetzt gehen wir erst mal einige Zeit durchs Dunkel. Als einziger schaler Trost fällt mir nur ein, dass die Tage bereits wieder langsamer kürzer werden.

Ferien.
Wie gut haben wir es dieses Jahr getroffen, hier zu bleiben, zwei Wochen voller Sonnenschein und Herbstwärme waren der Lohn. Und lang waren sie, die zwei Wochen - ohne straff gefüllte Tage, einfach so vor sich hin treibend auf dem Zeitfluss, links und rechts am Ufer gelegentlich ein wenig Kurzweil, hier ein Buch, dass einmal wiedergelesen werden wollte, dort ein Rezept für Cantuccini, dass ausprobiert werden will, und zwar mehrmals, bis der Knack stimmt, eine Tüte Maronen aus dem Moos unter jungen Ebereschen im lichten Hochkiefernwald, ein Nachmittag im Neuen Garten am Heiligen See, der Grand Prix in Preston, die Wiese hinter der Mensa der FU, das Café am Kaiser-Wilhelm- oder auch Grunewaldturm, der Parkplatz am Großen Fenster, von dem aus man mit wenigen Schritten eine echte Jane (mit einem unechten Tarzan) bewundern kann, die am Havelufer ein Feuer mit trockenen Weidenzweigen entfacht, ach ja, Ferien eben.


Uff. Harte Arbeit getan.

Auf wiederlesen!

Sonntag, 2. Oktober 2005

Nichtstuntag

Einen Tag vertrödeln - welch Luxus!
Einfach nichts machen. Nur so das Nötigste, die Hygiene eben, irgendwas Essen, kurz mal 'raus an die Luft, vielleicht noch etwas Eis und Kekse kaufen, der Mensch lebt nicht vom Bioapfel allein... und Kekse passen na, wozu wohl, natürlich.

Aber sonst: Fernsehn oder Netzsurfen, Spiele spielen, c't lesen. Sonst nichts.

Gut, dass dieser Nichts-Tun-Tag nun vorbei ist und schon ein neuer begonnen hat, sonst hätte ich ja nichtmal dies hier schreiben dürfen.

Aber der Nichts-Tun-Tag wirkt noch nach, darum wünsche ich noch alles Gute und schreib Tschüs bis zum nächsten Mal!

Montag, 26. September 2005

Heute im Angebot:

Gemischtwaren. Und zwar:

- immer noch Äpfel an den Bäumen im Hinterhof

Unser Teltower-Damm-Hinterhof-Apfelbaum trägt noch immer, und wieder wurden es einige Kilo, und die Äpfel der anderen beiden Bäume sind jetzt auch reif. Allerdings kaum erntbar, da die Bäume nicht beschnitten werden, steht zwischen dem Pflücker und der Frucht ein kaum durchdringlicher Verhau von altem Holz, und durch die kargen Lücken leuchten rotgoldene Früchte, unerreichbar, nein, daraus sollen wir sicher nichts lernen :-)


- Ist 'Voltaren' beim Berlin-Marathon Doping?

Wo fängt Doping an? Präventive Einnahme von Schmerzmitteln und Stimmungsaufhellern vor einem Marathonlauf - das machen doch eh alle? Und wenn nicht? Wo ist denn da der faire Wettkampf? Seltsam. Wie sich die Gewichte verschieben, je näher man dran steht. Und was ist der Preis, den sich die Chemiefresser selbst abverlangen - und mittelbar auch den anderen. Warum darf nicht einfach das sein, was von selbst eben so ist?
Ist denn nicht gerade der Schmerz ein klares Signal, welches uns Veränderung unseres Verhaltens, meist in Form eines Aufhörens, kürzer Tretens, nahe legt.


- Fischsuppe im Ufercafé in Werder

Am Ostufer von Werder, gegenüber dem versteckten Ortsteil Wildpark West, wo die großen Havelschiffe am kleinen Steg anlegen, ist ein durch und durch skurriles Café Restaurant, ausgestattet mit wohlbedacht zufälligem Krimskrams, wie echt wirkenden Stofftulpen, alten Nähmaschinentischen, einem Strandkorb, einem Pärchen als Eigner, wo sie der männliche und er der weibliche Teil ist, mit Schwänen auf der Wiese unter Birken, die nur zu deutlich machen, dass dies hier eigentlich sowieso alles ihr Revier sei und es -vielleicht- eine Ausnahme für ein paar Stunden geben könnte, solange genug Brot gefüttert wird, aber zischen und beißen muss dennoch ertragen werden, wo kämen wir sonst hin!
Phantastisch aber die dort servierte Fischsuppe mit einem tragfähigen Gemüsegrund eine wundervollen Kopfnote frisch gefangener Fische aus dem See nebenan.


- Alles wieder heil, Fäden gezogen

Dankbar nehme ich zur Kenntnis, dass tatsächlich nach elf Tagen alle Blessuren wieder mit eigener Haut verschlossen und kaum noch zu sehen sind. Leider ist mein Fahrrad immer noch kaputt, und ganz seltsamerweise komme ich nicht zum reparieren (lassen), statt dessen betrachte ich mir auf den einschlägigen Webseiten die Angebote der Händler der Stadt...


- In Werder gibt es Samstags Bauernmarkt

Ja, mit richtigen Bauern und Bäuerinnen, und mit richtigem Obst und Gemüse, von hier, aus dieser wundervollen Erntezeit, wo es doch wirklich alles gibt, in bester, frischester Qualität, kein Grund, auch nur einen Tropfen Kerosin in den blauen Himmel zu blasen, um schlechteres, faderes, giftigeres aus fernen und fernsten Ländern zu holen, wie kann das nur sein.

Und ein Bauernehepaar ist voller Wut und Ärger auf 'die Bio-Bauern', das sei doch sowieso alles Schwindel, wenn man sich deren makellose Ware ansieht, das könne doch nicht sein, wenn man nichts tut (Gift spritzen ist gemeint), dann hätten doch alle Früchte Würmer und Fraßschäden und Pilzbefall, also betrögen die doch allesamt, blahfasel blahfasel blahfasel... Seltsam, dass weit mehr als die Hälfte aller unserer Äpfel aus dem Teltower-Damm-Hinterhof, wo doch mit völliger Sicherheit noch nie irgendjemand irgendein Gift verspritzt hat, weil sich sonst niemand für die Äpfel interessiert, ja, das dort etwa achtzig Prozent der Äpfel völlig makellos sind - sie würden sogar die perversen EU-Kriterien erfüllen und tatsächlich auch offiziell als Äpfel durchgehen.


- Gruß an Andreas, irgendwo in Polen

Vielleicht gibt es ja ein Internetcafé und Du erinnerst Dich an die Adresse vom Kirchweg bei twoday.


- Gedeckter Apfelkuchen aus Teigverhältnissen

Köstlich - sowohl der Kuchen als auch sein Entstehungsabenteuer: die Mutter sagt der Tochter, wieviel Deka Mehl und Zucker und Butter sie für den Teig nimmt, damit dieser nicht nur perfekt, sondern noch besser werde, und die Tochter rührt diese Angaben zusammen und wundert sich. Das ist doch kein Teig! Ein Anruf klärt die Sachlage, die anderen Zutaten wie Eier und Eigelb und Salz seien doch selbstverständlich, die brauche man doch nicht extra zu erwähnen.


- Der Neue Garten im Spätsommergold

So eine unvergleichlich vergoldete milde Stimmung an diesem späten Septemberwochenende, mit sommerlicher wärme auch noch im leichten Wind, auch wenn eine kränkliche Alte anderes behauptete, sie war jedoch allein mit ihrer doch recht frisch Phantasie, alle anderen waren sich einig, die freizügig im Heiligen See Badenden und sich davor und danach auf der Liegewiese Sonnenden, die Spaziergänger, Touristen und auch die kurzärmeligen Wachmänner, die dennoch laut und deutlich die sommerlichen Verbote an den Mann und die Frau brachten, DIE WIESEN DÜRFEN NICHT BETRETEN WERDEN, warum, WEIL ES VERBOTEN IST!, und Radfahren ist hier nicht erlaubt, bitte steigen sie ab!, und die Gärten, gestaltet von Johann August Eyserbeck und später Peter Joseph Lenné, ertragen alles in vollendeter innerer Harmonie, kein Kunststück, bei einem Alter von zweihundertundachtzehn Jahren darf sich eine gewisse Abgeklärtheit schon einstellen.


- Gedanken zu Flexibilität

Wenn man sich unsere grundgesetzlich verbriefte Freiheit der Berufswahl mal in der Praxis etwas genauer ansieht, und sich dann an die vollmundigen Bemerkungen bestimmter Kreise dieser Republik zur mangelnden Flexibilität der Arbeitnehmer erinnert, dann fallen einem vielleicht einige Merkwürdigkeiten auf. Versuche doch mal einer, flexibel zu sein und eine beliebige Tätigkeit ernsthaft anzustreben, für die man verbeamtet werden muss, Lehrer zum Beispiel: wenn er denn fünfzig Jahre alt wäre, dann ginge das eben nicht mehr. Versuche einer, Arzt zu werden, er könne so gut heilen wie er will, er könnte ein 1A-Examen machen, allein, eine Kassenzulassung bekäme er nur, wenn er noch nicht über vierzig wäre.
Ja, was ist denn das?
Das fühlt sich an, als ob da etwas ganz erheblich nicht stimmt. Komme mir noch einer mit freier Berufswahl und Flexibilität: wenn das funktionieren soll, dann bitte auf beiden Seiten! Wenn ich mit fünfzig neu beginnen darf, dann kann meinetwegen das Renteneinstiegsalter auch auf siebzig gehoben werden, aber so wie es heute läuft? So geht das nicht.

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